Hilfe für Thailand, Warum?

Einige von uns kennen Thailand vom eigenen Urlaub, viele kennen das Land aus dem TV, aber nur wenige kenne Thailand abseits der üblichen Touristenpfade und Tourismuszentren. Wer noch nie in der Provinz war und bisher nur die traumhaften Strände, die phantastischen Hotelanlagen, die Partylocations und das aufregende, moderne Bangkok gesehen hat kann sich nicht vorstellen wie es im , oft vergessenen, Rest des Landes aussieht. Sicher gibt es Orte auf dieser Welt an denen es den Menschen noch schlechter geht. Aber dies sind oft auch Gegenden an denen kaum jemand Urlaub macht. Die dadurch auch nicht , oder nur schwer in den Blickpunkt der Menschen rücken. Die meisten, die schon einmal in Thailand waren kamen in den Genuss der Gastfreundschaft und Höflichkeit der Menschen. Die meisten Touristen kehren gerne zurück, oft mehrmals. Wir geben dort unser Geld aus, erfreuen uns an den billigen Souviniers, den preiswerten Hotels und jeder Menge anderer günstiger Dienstleistungen. Das die Menschen aber im Monat im Schnit nur 150 Euro verdienen wissen die meisten nicht. Falls doch, sind viele der Meinung, das dies in einem Land mit solch niedrigen Preisen vollkommen ausreicht. Das dies nicht so ist zeigen unter anderem die vielen Barmädchen in den einschlägigen Bars. Diese jungen Frauen ermöglichen in den meisten Fällen das Überleben einer ganzen Grossfamilie. Erst recht wenn diese auf dem Lande lebt, wo es nicht ausreichend Jobs für junge Leute mit ungenügender Schulbildung gibt. Weshalb haben diese jungen Leute keine anständige Ausbildung? Weil die Eltern nicht das Geld hatten ihre Kinder auf eine gute Schule zu schicken. Oft ist noch nicht einmal genügend Geld da, den Kindern eine Schuluniform zu kaufen, ohne die sie noch nicht einmal eine staatliche Schule besuchen dürfen. Dies ist oft auf dem Land der Fall. Wenn die Eltern noch nicht einmal genug Land besitzen um einen Teil der Ernte verkaufen zu können, krank sind und kein Geld für Medikamente haben und somit auch nicht arbeitsfähig sind. Denn, ein Sozialversicherungssystem, wie wir es kennen gibt es in Thailand nicht. es gibt auch keine Kranken, - oder Arbeitslosenversicherung und eine Rente gibt es nur für die wenigsten. Die Mutter meiner Frau bekommt für sich und ihren Mann monatlich 500 Baht. Das sind ca. 9,50 Euro !
Daher leben, nicht nur auf dem Land, oft bis zu 4 - 5 Generationen unter einem Dach. Selbst in Bangkok. Ich war dort bei einer Familie eines Taxifahrers. Diese lebte mit 7 Personen, vier Generationen, in einem 30 Quadratmeter Appartment. Auch in den von uns so gern besuchten Reisedestinationen, wie Phuket, oder Pattaya leben die Menschen oft auf engsten Raum. Daher sind viele junge Menschen gezwungen ihre Familie zu verlassen um irgendwo, irgendeinen Job zu machen und sei dieser noch so schlimm. Hier geht es oft ums nackte Überleben der Familie. An Schulausbildung der jüngsten ist oft gar nicht zu denken. So kommt es dann, das die Kinder, statt auf der Schulbanik zu sitzen auf dem Reisfeld arbeiten, Rosen und Souviniers an Touristen , oder sich im schlimmsten Fall sogar selbst und ihren Körper verkaufen. Der Tzunami 2004 schwappte damals von Phuket und Kao Lak bis in den Nordosten in die Bauerndörfer. So schilderte es eine lokale Tageszeitung. Durch die zerstörten Touristenorte, waren nicht nur die Hotels und Bars kaputt. Auch die Touristen blieben weg. Nur ein Beispiel: tausende Frauen konnten auf Phuket noch nicht einmal mehr ihren Körper verkaufen. Daher kein Geld, Geld das für ihre Familien lebensnotwendig ist. Im Süden wütete der Tzunami, im Issan hungerten die Menschen, dies ist keine Übertreibung. Es mag mir vielleicht auch niemand glauben. Ich war zu diesem Zeitpunkt auf Phuket und bin Anfang Januar mit meiner Frau zu ihrer Familie in die Provinz gereist. Ich habe die anderen Folgen des Tzunamis mit eigenen Augen gesehen. Teilweise mussten ganze Schulen geschlossen werden, weil kaum noch Kinder zum Unterricht kamen. Die Eltern hatten einfach kein Geld mehr und die Kinder mussten auf den Feldern arbeiten und der Familie beim überleben helfen...
Über all diese Probleme macht man sich keine Gedanken wenn man am Strand von Phuket, oder Pattaya liegt. Das erwartet auch niemand. Aber wenn es eine Möglichkeit gibt zu helfen, die Ursachen an der Wurzel zu packen, mit nur wenig Mitteln, dann sollte man dies tun. Erst recht wenn man dieses Land und seine Menschen gerne besucht, oder sogar liebt, so wie ich.

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